Hersteller

Nachdem das durch ein Konsortium entwickelte und erbaute Funitel in Val Thorens einige Jahre in Betrieb war, wurde die Technologie nach und nach von den etablierten Seilbahnherstellern übernommen. Neben der Garaventa AG, die durch die Übernahme von WSO-Städeli indirekt bereits am Prototyp in Val Thorens beteiligt war und die seit 2002 Teil der Doppelmayr-Gruppe ist, wurden und werden auch von Poma sowie von Doppelmayr selbst eigene Funitel-Variationen angeboten.

Doppelmayr

Doppelmayr besaß gemäß eines Interviews mit Denis Creissels (ISR Nr. 2/1986) zwar eine Exklusivlizenz für das DMC-System in Österreich. Trotzdem zog man es vor, für die eigenen Funitels auf das einige Jahre zuvor selbst entwickelte DLM-System zurückzugreifen. Es heißt, die ursprüngliche Technologie aus Frankreich wäre in Österreich nicht genehmigungsfähig gewesen.

Nach dem DLM-Seilführungsprinzip entstanden von 1995 bis heute neun Funitel-Anlagen mit Umlaufbetrieb, die bisher letzte im Sommer 2008 in Hintertux. Dazu kam bereits 1993 ein Pendelfunitel in Kanada, welches zum damaligen Zeitpunkt als Pendelbahn vermarktet worden war, sowie 2004 eine weitere Anlage in Alpe d’Huez im Gruppen-Pendelbetrieb mit 2×2 Kabinen. Als Kuriosum entstand 2002 eine Anlage zum Transport von Autos im VW-Werk Bratislava.

Die japanischen Funitels wurden bzw. werden von Nippon Cable in Lizenz erstellt und sind weitestgehend identisch zu den Doppelmayr-Anlagen.

Garaventa

Auch Garaventa setzte auf die DLM-Seilführung, orientierte sich ansonsten jedoch mehr am Prototyp aus Frankreich. Zwischen 1994 und 1998 baute man drei Anlagen in Verbier, Crans-Montana (beide Schweiz) und Squaw Valley (USA). Eine weitere war um 1995 in Zermatt als Ersatz für die Pendelbahn Furri-Furgg geplant, wurde dann aber doch nicht gebaut. Seit der Fusion mit Doppelmayr im Jahr 2002 werden Funitels nach Art von Garaventa nicht mehr gebaut.

Poma

Poma sprang 2001 auf den Funitel-Zug auf und baute zunächst jeweils eine Anlage mit Umlaufbetrieb und eine Pendelfunitel mit 2×3 Kabinen, beide in Val Thorens. Die Bahnen orientierten sich weitestgehend am Prototyp, der Anfang der 90er Jahre unter Federführung von Denis Creissels erstellt worden war. Erst im Sommer 2008 folgte eine weitere Bahn im französischen Super-Besse im Zentralmassiv, diesmal jedoch mit DLM-Seilführung à la Doppelmayr.
Alle Funitels von Poma entstanden nach Plänen des Ingenieurbüros DCSA (ehem. Denis Creissels).

BMF

Mit der schweizer Firma BMF (Bartholet Maschinenbau Flums) stieg 2010 überraschend ein neuer Hersteller in den Bau von Funitel-Systemen ein. Mit dem Auftrag zum Bau eines Pendelfunitels in Val Thorens – einmal mehr unter Federführung von DCSA – versucht die im Seilbahnbereich aufstrebende Firma offenbar, nun auch in diesem Bereich Fuß zu fassen und sich als einziger verbliebener schweizer Seilbahnhersteller zu neuen Höhen aufzuschwingen.

Yan (Lift Engineering)

Um die Liste der Hersteller zu vervollständigen muß auch die amerikanische Firma von Jan Kunczynski erwähnt werden, die zu Beginn der 1990er-Jahre ein sogenanntes „Quad Mono Cable“ oder „QMC“ mit vier unabhängigen, parallelen Förderseilen und umlaufenden Kabinen entwickelte. Leider funktionierte das System nie richtig, so daß die einzige Anlage dieser Art in June Mountain, Kalifornien, bereits 1997 wieder abgerissen wurde.

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